Warum Philosophie?
Eigentlich komme ich gut ohne Philosophie klar. Ich esse, ich atme und ich lebe, genau wie alle anderen. Und die brauchen dafür auch keine Philosophie. Die Denkweise ist doch sowieso etwas Abgehobenes: „Macht ein Baum, der umfällt, auch ein Geräusch, wenn keiner da ist, der es hört?“. Wer solche Fragen beantwortet, kann sich gerne als Philosoph verstehen, aber für mein Leben spielt das ja wohl keine Rolle. Außerdem habe ich Richtlinien für mein Leben: Keine Religion, die nur einen Gott verehrt und meint genau den richtigen Weg zu kennen, sondern viel mehr Individuen die ihren Glauben nicht anderen aufzwingen. Jeder muss für sich selbst seinen Weg finden. Und das habe ich auch schon getan. Ich habe bestimmte Werte nach denen ich mich richte und kenne auch den Unterschied zwischen Richtig und Falsch. Zudem habe ich klare Ziele für mein Leben. In erster Linie glücklich sein, dazu zählt für mich einen guten Job haben, viele Freunde und genug Geld um mir davon Sachen zu kaufen oder Dinge zu ermöglichen die ich immer schon machen wollte. Selbstverständlich auch die Liebe meines Lebens finden und vielleicht später mit ihr Kinder großziehen. Wenn ich irgendwann in Rente bin, dann kann ich voller Wohlwollen auf mein Leben zurückschauen, meinen Enkeln von Sachen erzählen, die ich erlebt habe und den Rest meines Daseins genießen. Was nach dem Tod kommt kann sowieso keiner wissen, aber ich kann sagen, dass ich glücklich sterben werde, mit einem Lächeln auf dem Gesicht. Denn ich weiß, dass ich ein gutes Leben hatte.
Dieses oder ein ähnliches Weltbild trifft wohl auf den Großteil der Bevölkerung zu und jeder einzelne dieser Punkte ist kleingeistiger Schwachsinn. Denn es beschränkt sich auf den engsten Raum, um einen selbst herum, bei dem man weder große Pläne für die Zukunft macht, noch größere Zusammenhänge erkannt werden. Alles wird ausgeblendet, was zu tiefgreifende Fragen aufwirft und zu schmerzvoll sein könnte.
Das ist ein verständliches Verhalten, in einer komplizierten Welt, was es aber nicht weniger unsinnig macht. Solltest du diesen Trott leben und diese Texte weiterlesen wollen, wird das ein langer, aber hoffentlich lohnender Weg für dich werden.
Der Großteil meiner Leser ist vermutlich schon einen Schritt weiter. Er dürfte wenigstens ein Ziel haben, mit dem er auf irgendeine Weise eine größere Menge an Menschen beeinflussen will, um etwas zu verändern und nicht nur für sich selbst zu leben. Vielleicht durch den Anschluss an eine bereits existierende Interessengruppe, die mit überzeugenden Argumenten die Wichtigkeit ihrer Sache deutlich machen konnte. Oder durch eigene Gedanken wie man etwas beitragen kann.
So könnte man sich beispielsweise für den Frieden in einem Kriegsgebiet einsetzen. Eigentlich eine gute Idee, aber das reicht dennoch nicht, um die Welt zu einem besseren Ort zu machen oder um ihre Probleme zu lösen. Warum führen Menschen denn Kriege? Welche Ursachen haben sie und welchen Zweck verfolgen sie? Friedensbewegungen könnten reine Symptombekämpfungen sein oder sogar positive Entwicklungen aufhalten.
Wie wäre es, wenn man Kriege und Leid abschaffen könnte, dann gäbe es nur noch Glück und Frieden. Doch wie soll diese Gesellschaft aussehen? Permanent vor sich hin grinsende Menschen? Wie wichtig ist dieses Glück? Brauche ich Drogen, um Leid zu verhindern? Und was bringt so eine Gesellschaft? Was ist überhaupt das Ziel der Menschheit?
Diese Fragen werden nicht durch jemanden beantwortet, der sich nur für bessere Beziehungen zwischen den USA und Russland einsetzt - egal wie erfolgreich er zeitweise damit sein mag. Wer sagt überhaupt, dass es positiv wäre, wenn sich hier Konflikte lösen. Vielleicht ist es auch besser, wenn sich die Fronten verhärten und sich jeder um seine Nation kümmert. Die korrekte Antwort kann man nicht so einfach finden, wenn man nicht weitere Fragen beantwortet hat. Überhaupt hat man nur die Möglichkeit eine zeitlose Lösung für alle Probleme zu finden, wenn man sich ein lückenloses Bild über die Zusammenhänge in der Welt macht. Und dieses hat man nur, wenn man den Sinn im Leben erkannt hat. Also der Grund warum jeder Einzelne von uns lebt und der Grund dafür, dass diese Erde existiert, der Grund, warum Kriege geführt werden und Böses wie Gutes geschieht.
Solche zentralen Probleme werden gerne von Religionen beantwortet, welche sie mit Phantasiegeschichten erklären und damit ein Konstrukt aus unmenschlichen Gesetzen und Werten begründen. Aber so muss das nicht sein. Man kann auch mit einem freien Verstand, den bisherigen wissenschaftlichen Erkenntnissen und viel Zeit, selbst Antworten auf diese Fragen finden. Damit ist es möglich eine neue Gesellschaft zu schaffen und eine völlige Umstrukturierung zu einer wirklich besseren Zukunft zu ermöglichen. Eine Zukunft in der keine Kriege geführt werden, nur um weitere Rohstoffe zu sichern. Eine Zukunft, in der Menschen sich nicht kaputt arbeiten, um später eine gute Rente zu haben. Und eine Zukunft die wir mit Stolz unseren Nachkommen präsentieren können, welchen wir über die finstere Vorzeit erzählen, die ihnen erspart geblieben ist.
Wie genau das möglich ist, wird in den folgenden Texten erläutert.